
Rezepte heissluftfritteuse
Rindersteak aus der Heißluftfritteuse – funktioniert das wirklich?
Experiment mit Niedrigtemperatur-Garen und kurzer Kruste bei hoher Hitze
Die Heißluftfritteuse ist längst nicht mehr nur für Pommes oder Chicken Wings im Einsatz. Immer mehr Menschen entdecken, dass sie sich auch hervorragend für Fleischgerichte eignet – aber wie sieht es mit einem hochwertigen Rindersteak aus? Kann eine Heißluftfritteuse wirklich mit Pfanne oder Grill mithalten?
Bei einem guten Steak geht es um die perfekte Kombination aus einer saftigen, zarten Textur im Inneren und einer aromatischen, knusprigen Kruste. Normalerweise sorgt eine heiße Pfanne oder ein Grill für genau dieses Ergebnis – aber lässt sich das auch in der Heißluftfritteuse erreichen?
In diesem Experiment setzen wir auf eine bewährte Methode aus der Spitzengastronomie: Niedrigtemperatur-Garen mit anschließendem Finish bei hoher Hitze. Dabei wird das Steak langsam auf die gewünschte Kerntemperatur gebracht, bevor es zum Schluss eine kräftige Kruste bekommt.
Warum ein Steak in der Heißluftfritteuse?
Die Heißluftfritteuse ist ein kompaktes Küchengerät, das mit heißer, zirkulierender Luft arbeitet. Sie kann Temperaturen von über 200°C erreichen und sorgt für eine gleichmäßige Hitzeverteilung, ohne dass zusätzlich Fett oder Öl notwendig ist.
Anders als in der Pfanne oder auf dem Grill gibt es jedoch keinen direkten Kontakt mit einer heißen Oberfläche, was die typische Maillard-Reaktion – also die Bildung der knusprigen Kruste – etwas erschwert. Trotzdem kann man mit der richtigen Technik ein hervorragendes Ergebnis erzielen.
Der Vorteil der Heißluftfritteuse liegt in der präzisen Temperatursteuerung und der einfachen Handhabung. Gerade wer keine Lust auf Fettspritzer oder Rauchentwicklung in der Küche hat, wird die saubere Zubereitungsmethode zu schätzen wissen.
Was du für das perfekte Steak brauchst
- 1 hochwertiges Rindersteak (z. B. Rumpsteak, Ribeye oder Filet)
- 1 TL grobes Salz
- 1 TL frisch gemahlener Pfeffer
- 1 EL Butter (optional)
- Frische Kräuter (Rosmarin, Thymian – optional)
Die Wahl des richtigen Fleisches ist entscheidend. Ideal ist ein Steak mit einer Mindestdicke von 2,5 bis 4 cm, da dünnere Steaks in der Heißluftfritteuse schnell übergaren und trocken werden können.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das perfekte Steak aus der Heißluftfritteuse
1. Steak vorbereiten
Damit das Steak später gleichmäßig gart, sollte es mindestens 30 bis 60 Minuten vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank genommen werden. Ein zu kaltes Steak kann beim Garen ungleichmäßig garen.
Das Fleisch mit grobem Salz einreiben und kurz ruhen lassen. Salz entzieht zunächst etwas Feuchtigkeit, die sich aber später wieder ins Fleisch zurückzieht und für eine bessere Krustenbildung sorgt. Pfeffer sollte erst nach dem Garen dazugegeben werden, da er sonst verbrennen kann.
2. Niedrigtemperatur-Garen in der Heißluftfritteuse
Die Heißluftfritteuse auf 120°C vorheizen. Das Steak wird nun langsam auf die gewünschte Kerntemperatur gebracht. Dazu das Steak in den Garkorb legen und je nach Dicke etwa 15 bis 25 Minuten garen.
Richtwerte für die Kerntemperatur:
- Rare (blutig): 45-48°C
- Medium Rare (rosa): 50-52°C
- Medium (leicht rosa): 54-56°C
- Well Done (durchgebraten): 60°C+
Um das perfekte Ergebnis zu erzielen, empfiehlt es sich, ein Fleischthermometer zu verwenden. Sobald die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist, kommt der nächste Schritt: die Kruste.
3. Kruste bei hoher Hitze erzeugen
Nachdem das Steak schonend gegart wurde, muss es nun eine kräftige Kruste bekommen. Dafür die Heißluftfritteuse auf 230°C hochstellen und das Steak für weitere 2 bis 3 Minuten garen.
Hierbei ist es wichtig, das Steak nicht zu lange in der heißen Luft zu lassen, da es sonst übergart. Ein Trick für eine besonders aromatische Kruste: das Steak vorher mit ein wenig geschmolzener Butter oder Öl bestreichen.
4. Ruhen lassen und servieren
Nach dem Garen das Steak aus der Heißluftfritteuse nehmen und auf einem Teller oder Schneidebrett 5 Minuten ruhen lassen. In dieser Zeit verteilen sich die Fleischsäfte gleichmäßig, und das Steak bleibt saftig.
Zum Abschluss mit frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen und nach Belieben mit Kräuterbutter oder einer würzigen Sauce servieren.
Alternative: Reverse Sear mit zusätzlicher Kruste
Wer eine noch intensivere Kruste bevorzugt, kann das Steak nach dem Heißluftfritteusen-Garen für 30 Sekunden pro Seite in einer sehr heißen Pfanne mit Butter und Kräutern anbraten. Dadurch entsteht die klassische Röstaromatik, ohne dass das Steak übergart.
Steak aus der Heißluftfritteuse – eine echte Alternative?
Das Experiment zeigt, dass ein Steak aus der Heißluftfritteuse durchaus gelingt – vor allem, wenn man die Niedrigtemperatur-Methode nutzt und mit hoher Hitze nacharbeitet. Während echte Grillfans vielleicht die rauchigen Aromen eines Holzkohlegrills vermissen, überzeugt diese Methode durch ihre einfache Handhabung, gleichmäßige Ergebnisse und minimalen Aufwand.
Besonders praktisch ist die Heißluftfritteuse für Steak-Liebhaber, die eine präzise Temperatursteuerung schätzen und eine saubere, unkomplizierte Zubereitung bevorzugen.
Wer also kein Grill oder Sous-Vide-Gerät zur Hand hat, kann mit der richtigen Technik auch in der Heißluftfritteuse ein hervorragendes Steak zaubern.