BEEFBANDITS STUFF schnitzel
Wiener Schnitzel, Jägerschnitzel, Paprikaschnitzel – Die Unterschiede erklärt
Das Schnitzel gehört zu den beliebtesten Gerichten im deutschsprachigen Raum. Doch Schnitzel ist nicht gleich Schnitzel – es gibt verschiedene Arten, die sich sowohl in der Zubereitung als auch im Geschmack unterscheiden.
In diesem Artikel erfährst du, was die gängigsten Schnitzelarten voneinander unterscheidet, wie die klassische Garnitur eines Wiener Schnitzels aussieht und warum der Begriff „Zigeunerschnitzel“ heute problematisch ist.
1. Wiener Schnitzel – Der Klassiker
Das Wiener Schnitzel ist wohl das bekannteste und traditionellste unter den Schnitzelarten. Es wird ausschließlich aus Kalbfleisch zubereitet und zeichnet sich durch seine besonders dünne, knusprige Panade aus. Das Kalbfleisch wird sorgfältig geklopft, in Mehl, Ei und Semmelbröseln gewendet und in Butterschmalz goldbraun ausgebacken.
Wichtig dabei: Die Panade darf nicht fest angedrückt werden, sie muss leicht und luftig bleiben, damit sie beim Braten „souffliert“ – also sich leicht wölbt und schön knusprig wird.
Klassische Garnitur: Traditionell wird das Wiener Schnitzel mit einem Zitronenschnitz und Preiselbeeren serviert. Dazu kommen Beilagen wie Petersilienkartoffeln, Kartoffelsalat oder Gurkensalat. Manche servieren auch einen kleinen gemischten Salat als frischen Kontrast.
Fleischalternativen: Oft wird das „Wiener Schnitzel“ auch aus Schweinefleisch angeboten, dann ist es aber genau genommen ein „Schnitzel Wiener Art oder "Wiener Schnitzel vom Schwein“ – da der Name „Wiener Schnitzel“ nur für die Variante aus Kalb reserviert ist.
2. Jägerschnitzel – Deftig und herzhaft
Das Jägerschnitzel ist eine herzhafte Variante, die besonders für Liebhaber von deftigen Saucen ein Genuss ist. Hier wird meist Schweinefleisch verwendet, das ebenfalls in Mehl, Ei und Semmelbröseln paniert und ausgebacken wird. Der Unterschied liegt in der Sauce: Ein Jägerschnitzel wird mit einer kräftigen Pilzrahmsauce serviert, die oft aus Champignons, Zwiebeln, Sahne und Gewürzen besteht. Die Sauce wird meist über das fertige Schnitzel gegossen.
Beilagen: Zum Jägerschnitzel passen hervorragend Pommes frites, Spätzle oder Bratkartoffeln.
Unterschied Westdeutsches und Ostdeutsches Jägerschnitzel
In Westdeutschland wird das Jägerschnitzel klassisch aus paniertem Fleisch (meist Schwein) zubereitet und mit einer Pilzsauce serviert. In Ostdeutschland hingegen bezeichnet man als Jägerschnitzel eine panierte und ausgebackene Scheibe Jagdwurst, die oft mit Tomatensauce serviert wird. Diese Version war besonders in DDR-Kantinen und Schulküchen sehr beliebt.
3. Paprikaschnitzel (Zigeunerschnitzel) – Ein Name im Wandel
Das Paprikaschnitzel, früher als „Zigeunerschnitzel“ bekannt, ist ähnlich wie das Jägerschnitzel, wird aber mit einer würzigen Paprikasauce serviert. Die Sauce enthält in der Regel Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Gewürze, die dem Gericht einen leicht scharfen und herzhaften Geschmack verleihen. Hierbei wird häufig Schweinefleisch oder auch Hähnchen verwendet, das ebenfalls paniert und ausgebacken wird.
Beilagen: Reis, Pommes oder Kartoffelsalat passen besonders gut zu dieser Schnitzelvariante.
Problematische Namensgebung: „Zigeunerschnitzel“
Der Begriff „Zigeunerschnitzel“ wird seit einiger Zeit als problematisch angesehen, da das Wort „Zigeuner“ von vielen als diskriminierend und abwertend gegenüber der ethnischen Gruppe der Sinti und Roma empfunden wird. Der Begriff hat eine lange Geschichte, die eng mit negativen Vorurteilen und Stereotypen verbunden ist.
Aus diesem Grund haben viele Restaurants und Lebensmittelhersteller begonnen, den Namen zu ändern. Alternativ wird das Gericht heute oft als Paprikaschnitzel oder Balkanschnitzel bezeichnet. Dies ist ein Schritt in Richtung Sensibilität und Respekt im Umgang mit historischen Bezeichnungen und Minderheiten. Auch wenn der ursprüngliche Name nicht in böser Absicht verwendet wurde, ist es wichtig, auf solche Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen.
Fazit: Unterschiedliche Schnitzel, gleicher Genuss
Egal ob Wiener Schnitzel, Jägerschnitzel oder Paprikaschnitzel (ehemals Zigeunerschnitzel) – jede Variante hat ihren ganz eigenen Charme. Das Wiener Schnitzel punktet mit seiner Leichtigkeit und knusprigen Panade, während das Jägerschnitzel und das Paprikaschnitzel durch ihre herzhaften Saucen echte Wohlfühlgerichte sind. Mit einem einfachen Wechsel der Bezeichnung wird dem Paprikaschnitzel außerdem eine respektvolle und moderne Note verliehen, ohne den traditionellen Geschmack zu verlieren.