Die Geschichte des Burgers: Vom deutschen Einwanderer zum amerikanischen Kultobjekt

Es ist schwer, sich eine kulinarische Welt ohne den Hamburger vorzustellen. Er hat die Herzen von Fast-Food-Liebhabern erobert und ist von noblen Restaurants bis hin zu Straßenständen allgegenwärtig. Aber woher kommt der Burger eigentlich? Und wie hat er es geschafft, sich als Symbol der amerikanischen Esskultur zu etablieren? In diesem Artikel begeben wir uns auf eine spannende Zeitreise durch die Geschichte des Burgers.

Deutsche Wurzeln

Die Geschichte des Burgers beginnt paradoxerweise nicht in Amerika, sondern im 19. Jahrhundert in Deutschland. Die Stadt Hamburg war bekannt für ihre hochwertigen Rindfleischgerichte, insbesondere für den "Hamburger Rundstück warm" – ein Gericht, bei dem ein Beefsteak zwischen zwei Brotscheiben serviert wurde. Deutsche Einwanderer brachten diese Tradition mit in die USA.
 

Das Hamburger Rundstück

Das "Hamburger Rundstück warm" wird oft als ein Vorläufer des modernen Hamburgers betrachtet und hat seine Wurzeln in der deutschen Hafenstadt Hamburg. Die genaue Datierung der ersten Erwähnung dieses Gerichts ist jedoch nicht ganz einfach festzustellen.

Es wird allgemein angenommen, dass das "Hamburger Rundstück warm" im 19. Jahrhundert entstanden ist. Es war eine einfache, aber nahrhafte Mahlzeit für Hafenarbeiter, die aus einem Beefsteak oder Hackfleisch zwischen zwei Stücken Brot bestand. Das Gericht bot sich für eine schnelle Mahlzeit an, die sich leicht transportieren ließ – eine praktische Option für Arbeiter, die oft unter Zeitdruck standen.

Burger: Der amerikanische Traum

Nachdem sie in Amerika angekommen waren, adaptierten die deutschen Einwanderer das Konzept und entwickelten es weiter. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedingungen und der Notwendigkeit, das Essen schnell und bequem zubereiten und konsumieren zu können, wurde das Beefsteak zu einem Patty geformt und auf dem Grill zubereitet. Der moderne Hamburger war geboren.

 

Wo der erste "moderne" Burger entstand

Die Frage, wo der erste "moderne" Burger entstanden ist, hat in den USA zu lebhaften Debatten und regionalen Rivalitäten geführt. Es gibt verschiedene Geschichten und Legenden, die den Ursprung des Burgers in unterschiedlichen Orten verorten.

Ein oft zitiertes Beispiel ist die Louis' Lunch Diner in New Haven, Connecticut, das behauptet, 1900 den ersten Hamburger serviert zu haben. Nach dieser Legende bat ein Kunde um ein schnelles, tragbares Mittagessen. In Reaktion darauf legte der Besitzer, Louis Lassen, ein Hackfleisch-Patty zwischen zwei Toastscheiben und schuf so den ersten modernen Hamburger.

Ein weiterer Kandidat ist die Seymour Fair in Wisconsin, wo 1885 der 15-jährige Charlie Nagreen einen Hackfleischball servierte, den er flach drückte und zwischen zwei Brotscheiben legte, um den Besuchern das Essen während des Herumlaufens zu erleichtern.

Trotz der konkurrierenden Geschichten gibt es keinen definitiven Beweis dafür, wo genau der erste moderne Hamburger entstanden ist. Was jedoch feststeht, ist, dass der Burger im Laufe der Zeit verschiedene Transformationen durchlaufen hat und von vielen Kulturen beeinflusst wurde, bevor er zu dem amerikanischen Kultobjekt wurde, das wir heute kennen und lieben.

Aufstieg zum Kultobjekt

In den 1920er Jahren begann der Hamburger seinen Siegeszug durch Fast-Food-Ketten wie White Castle und später McDonald's. Durch Massenproduktion und Marketing wurde der Burger zu einem erschwinglichen, schnellen und leckeren Essen für alle Amerikaner. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Suburbia-Kultur boomte und das Auto zum Statussymbol wurde, passte der Burger perfekt in das neue amerikanische Lebensgefühl.

Globalisierung und Vielfalt

Mit der weltweiten Expansion von Fast-Food-Ketten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Burger zum globalen Phänomen. Heute gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Burgervarianten: vom Lamm-Burger über den vegetarischen bis hin zum Gourmet-Burger mit Trüffel. Jede Kultur hat den Burger inzwischen ein Stück weit für sich adaptiert, und er ist zu einem wahren Kultobjekt geworden.

Wie viele Burger werden am Tag verkauft

Es ist schwierig, eine genaue Zahl für den weltweiten täglichen Burgerverkauf anzugeben, da diese von vielen Faktoren wie Saison, Wirtschaftslage und Verbrauchertrends beeinflusst wird. Zudem werden Burger nicht nur in Fast-Food-Restaurants verkauft, sondern auch in Gourmet-Restaurants, Cafés, Foodtrucks und zu Hause selbst zubereitet. Dennoch lassen sich einige Anhaltspunkte finden:

In den USA

McDonald's, als eines der größten Fast-Food-Restaurants, verkaufte nach eigenen Angaben im Jahr 2019 mehr als 2,36 Milliarden Burger allein in den USA. Das entspricht mehr als 6 Millionen Burgern pro Tag. Wenn man dann noch die Verkäufe anderer Ketten wie Burger King, Wendy's, In-N-Out und unzähliger unabhängiger Burgerläden hinzufügt, könnte man spekulieren, dass in den USA täglich mehrere zehn Millionen Burger verkauft werden.

Weltweit

Global gesehen dürfte die Zahl noch weit höher liegen. McDonald's betreibt mehr als 38.000 Restaurants in über 100 Ländern und ist nur einer von vielen globalen und lokalen Playern im Burgergeschäft. Die Schätzungen für die Anzahl der täglich weltweit verkauften Burger könnten also leicht in die Hunderte von Millionen gehen, wenn nicht sogar höher.

Weitere Faktoren

Es ist auch wichtig zu berücksichtigen, dass Burger zunehmend in verschiedenen Formen und Varianten angeboten werden, einschließlich vegetarischer und veganer Optionen, die in den Verkaufszahlen ebenfalls eine Rolle spielen.

Insgesamt ist die genaue Anzahl schwer zu ermitteln, aber es ist sicher zu sagen, dass Burger ein extrem populäres Nahrungsmittel sind, dessen Verkaufszahlen in die Millionen, wenn nicht Milliarden, gehen könnten.

Fazit

Von seinen bescheidenen Anfängen in Deutschland bis zu seiner globalen Dominanz hat der Hamburger eine beeindruckende Reise hinter sich. Er ist nicht nur ein leckeres Fast-Food-Gericht, sondern auch ein Symbol für die Kultur, die ihn hervorgebracht hat. Ob puristisch oder extravagant, der Burger hat für jeden Geschmack etwas zu bieten und bleibt ein unbestreitbares Kultobjekt der modernen Esskultur.